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Angelika Wehler, 1. Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule Salchendorf, 10.06.2015

 

Vor einigen Jahren hat unsere Kanzlerin Angela Merkel den Ausbau des Bildungssektors als zentrale politische Aufgabe für die nächsten Jahre bezeichnet. „Wir müssen die Bildungsrepublik Deutschland werden“. Und auch für die SPD-Bundestagsfraktion ist „Bildung der Schlüssel für die  Lebens- und Teilhabechancen jedes und jeder einzelnen, für individuelle Freiheit und für den Zusammenhalt der Gesellschaft.“ Angesichts der aktuell geführten Schuldiskussion in der Gemeinde Neunkirchen verdeutlichen mir diese Aussagen, worum es bei aller Meinungsunterschiede

zwischen den Parteien eigentlich gehen sollte: Die Bildung unserer Kinder sollte stets und unbedingt oberste Priorität haben! Natürlich ist der ökonomische Druck auf unsere Kommunen spürbar. Aber kann es sein, dass heutzutage Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, etc.

ausschließlich an wirtschaftlichen Vorgaben ausgerichtet werden und immer neuen Sparzwängen unterliegen? Klafft hier nicht eine riesige Lücke

zwischen dem hohen Anspruch an unser Bildungssystem und dessen tatsächlicher Gestaltung?

 

Für mich sind insbesondere Schulen eben keine Wirtschaftsunternehmen und als solche zu führen. Sondern sie bilden das Fundament unserer Bildung. Unseren Kindern sollten hier optimale Bedingungen für ihre kognitive und persönliche Entwicklung geboten werden. Und wie könnte das besser geschehen, als in kleinen individuell geführten Schuleinheiten mit überschaubaren Schülerzahlen und bewährten pädagogischen Konzepten - auch wenn das von der Koalition aus CDU, UWG und FDP bestritten wird. Diese über Jahre optimierten Strukturen der Grundschulen in Salchendorf, Struthütten und Neunkirchen aus rein finanziellen Beweggründen aufzugeben, hätte weitreichende Folgen. Den Kindern und uns Eltern würde jegliche Wahlmöglichkeit für das ein oder andere pädagogische Konzept genommen, stattdessen würden wir Teil einer anonymen und schwer zu  überblickenden Mammutschule. Von der steigenden Zahl an Migrantenkindern in den Klassen, denen es heute schon gilt gerecht zu werden, mal ganz abgesehen. Darüber hinaus würde die  Zusammenlegung zu drei verwaisten Gebäuden inklusive Turnhallen führen.

 

Sparzwang hin oder her: Was wir jetzt in Neunkirchen brauchen sind sensible und verantwortungsbewusste Politiker, die verhindern, dass die“ Bildungsrepublik Deutschland“ einmal mehr zur Worthülse verkommt. Sie haben es in der Hand, die Rahmenbedingungen für eine funktionierende und von der Bevölkerung akzeptierte Grundschullandschaft zu erhalten. Seien sie mutig und vertrauen Sie bei Ihrer Ratsentscheidung der langjährigen Arbeit und den Ausführungen von Lehrern, Eltern und Kindern. Schenken Sie uns Beachtung, denn wir können nur zu gut einschätzen, was wir bei einer Zusammenlegung der drei Schulen unwiderruflich verlieren würden? Am Dienstag, 16. Juni, möchten wir anlässlich der Schulausschusssitzung erneut unseren Widerstand gegen die

Zusammenlegung der drei  Grundschulen zum Ausdruck bringen. Wer uns unterstützen möchte ist herzlich eingeladen, sich ab 17.00 Uhr am Brunnen vor dem Neunkirchener Rathaus einzufinden. Trillerpfeifen erwünscht!

Angelika Wehler, Mutter eines Grundschulkindes und 1. Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule Salchendorf

 

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